MDSL – Championship

3. MDSL Championship 2024

Am 9. August 2024 war es wieder so weit. Alle Vorbereitungen sollten sich auszahlen und so starteten wir voller Tatendrang in den Aufbau für die erneut anstehenden 2 Tage voller Spaß und Spannung bei einem der größten Dartturniere das unsere Region zu bieten hat. Zu unserem Glück war es zwar warm, aber nicht heiß. Ein bisschen hat es sich also gelohnt darauf zu hoffen, dass wir nicht erneut zu Kriegern einer „Hitzeschlacht“ werden…

Samstagmorgen, 8:58 Uhr: Ein letztes Überprüfen der Uhrzeit, ein letzter Blick nach Draußen in die erwartungsvollen Gesichter derer, die darauf warten, endlich in die Halle zu können. Im Vergleich zu den letzten beiden Auflagen des Turniers haben wir wie gestern angenehme Temperaturen, der ein oder andere würde vermutlich sogar behaupten, es wäre um diese Uhrzeit sogar noch „frisch“.

Und dann ist es so weit. Die Tür öffnet sich und alle strömen sie herein, um sich an der Anmeldung zu registrieren, einen Platz an den Tischen zu belegen und die 48 Boards umfassende Anlage zum Vorbereiten auf das Turnier zu malträtieren. Es herrscht eine ausgelassene und freundschaftliche Stimmung, überall sieht man die Freude über das Wiedersehen von Spielern, die man sonst eher selten sieht, da sie 200km weit in einem ganz anderen Bundesland im Verein spielen. Auch wir als MDSL-Team freuen uns über die Begegnungen, teils schon 1 Jahr her, aber in derselben Halle, zum selben Turnier, als wäre es erst gestern gewesen. Letzte Absprachen werden im Team getroffen, die Auslosung steht, fehlt nur noch die Eröffnung, damit es endlich losgehen kann!

„DANKE!“ hieß es dann kurz nach 10:30 Uhr zur Turniereröffnung, als unsere Saskia es sich nicht nehmen lassen konnte, demjenigen zu danken, ohne den alles so gar nicht erst möglich gewesen wäre. Norman Kiebler. Ende 2018 kurz davor alles abzugeben und eigentlich keine Lust mehr auf den ganzen Aufwand, den er bis dahin für den „Leipziger Bezirksfachausschuss“ so gut wie allein bewältigt hat, bekam er Unterstützung und die MDSL gründete sich Anfang 2019 mit 3 Personen. Seitdem wächst und gedeiht sie, was uns unheimlich stolz macht und ein riesiges Dankeschön an Norman mehr als überfällig macht. Hätte er aufgegeben, da er so gut wie keine Unterstützung hatte, wären wir heute alle nicht hier.

280 Spieler, darunter auch ein paar wenige Damen, traten schließlich in 48 Gruppen an, um zu ermitteln, wer am Sonntag in welcher Stufe mitmischen wird. „Bronze, Silber oder Gold?“ war also heute schon eine wichtige Frage, die sich der ein oder andere stellte, seine überzeugende Antwort jedoch im Verlauf des Tages etwas anpassen musste. Denn auch wenn man seine lokalen Pappenheimer meint zu kennen, am Ende kommt es oft anders als man gedacht hätte. Die Losfee, die dieses Jahr Christoph Mann hieß, meinte es mit einigen Gruppen gut, aus anderer Sicht eher schlecht, und loste die ein oder andere „Todesgruppe“ zusammen. Dort wollte wirklich keiner in der Halle eine Prognose abgeben, wer sich für die Goldrunde durchsetzt, spielerisch hätten es wohl teilweise sogar 4 von 6 sein müssen, aber so funktionierte die Aufteilung nicht. Gegen Ende der Gruppenphase gab es also das ein oder andere überraschende Ergebnis in der Einteilung für den folgenden Turniertag, nicht nur in der Goldrunde, sondern auch in Silber und Bronze warteten Namen, die man eher in einer anderen Stufe vermutet hätte. Doch gerade das ist es auch, was den Dartsport für viele so faszinierend macht. Gestern war gestern, Heute ist heute und Morgen ist morgen. Ein Spiel läuft fantastisch gut, im nächsten weiß man vielleicht schon gar nicht mehr, warum man den Sport überhaupt ausübt, und im darauffolgenden Spiel könnte man gefühlt alle vom Board fegen. Freud und Leid liegen nah beieinander, egal ob Hobby-, Wettbewerbs- oder Profispieler. Wir kennen es alle…

Wie auch in den Jahren zuvor gab es im Anschluss an die Gruppenphase ein offenes Doppel. Im Vergleich zum letzten Jahr gab es viel mehr Anmeldungen von den Spielern, die noch Lust hatten, weiter Darts zu werfen, wir starteten aber auch knapp 3 Stunden früher als letztes Jahr. Parallel gab es auch wieder die Pokalauslosung für die kommende Saison, der erste Spieltag bereits am 14. September. Einige warteten gespannt mit ihren Teamkollegen bei einem gemütlichen Vereinsabend auf die eigene Loskugel, erwartungsvoll auf die kommenden Gäste oder den Gastgeber. Wie letztes Jahr gab es wieder eine sehr regionale Auslosung mit deutlich mehr Lostöpfen als in der Vorsaison. Durch ein glückliches Händchen auch mehrere vereinsinterne Duelle. Manch einer mag es kritisch sehen, manch einer sieht es als Training und wieder ein anderer sieht es als Herausforderung. So oder so wird es ein Spieltag, auf dessen Ergebnis auch wir als MDSL-Team gespannt sind.

Auch wenn Marc und Saskia vollkommen auf die Auslosung konzentriert waren, kamen beide nicht umhin, sich von den Eindrücken aus der Halle „ablenken“ zu lassen. Ebenso konnte der ein oder andere Doppelturnierteilnehmer nicht umhin, das ein oder andere Ergebnis lautstark zu kommentieren. Während der Gruppenphase des Doppelturniers hatte man anscheinend genug Zeit dafür^^

Nach eineinhalb Stunden war es dann auch schon wieder vorbei. 204 Mannschaften, verteilt auf 64 Spielorte, davon 52 Spielorte mit 3 Mannschaften und 12 Spielorte mit 4 Mannschaften. An dieser Stelle sei bereits allen Teilnehmern ein guter und erfolgreicher Spieltag gewünscht!

Das Doppelturnier ging erwartungsgemäß länger und gestaltete mit eher unerwarteten Überraschungen den weiteren Abend. Durchsetzen konnte sich im Finale schließlich das Team Pietsch/Charras und kröhnte sich zum verdienten Sieger gegen die gut aufgelegten Zweitplatzierten Boddin/Kretschmer. Den dritten Platz teilten sich die Teams Glathe/Schnellhardt und Beger/Baudiz. Ein kompletter Tag voller guter Darts, einer gelungenen Pokalauslosung und jeder Menge toller Begegnungen, ganz egal ob jung oder alt. Damit kann man mehr als zufrieden sein, auch wenn die Nacht kurz wird.

Denn wieder pünktlich um 9:00 Uhr öffnet die Elbe-Rossel-Halle ihre Pforten, um in den drei Turnierstufen Bronze, Silber und Gold ihre jeweiligen Sieger zu ermitteln. Bevor man den Tag aber weiter beleuchtet, sollte man vielleicht aber auch ein kurzes Resümee ziehen, was diesen Spielmodus so besonders macht: Aus unserer Sicht ganz klar die Chancengleichheit. Denn wie oft meldet man sich zu einem Turnier an, zu dem einem klar ist, dass man gar nicht unter die Top16 kommen kann, weil das Teilnehmerfeld für die eigene Spielstärke zu stark ist, man aber trotzdem Bock auf Darts hat? Heute rollen die Würfel aber in eine andere Richtung! Denn heute sind die Spielstärken voneinander getrennt und die Übergänge zwar fließend, aber nicht radikal. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Spieler, der durch eine starke Gruppe von gestern eigentlich eine Turnierstufe zu niedrig eingruppiert ist, aber ganz ehrlich? Da dreht sich die Favoritenrolle und plötzlich kann man nicht mehr weit kommen, sondern jetzt muss man es eigentlich, weil es jeder erwartet. Eine schöne sportliche Herausforderung wie wir finden…

Heute läuft die Anmeldung auch etwas anders ab: Heute reicht an der Anmeldung nicht mehr nur der Name, sondern jetzt muss man auch seine Turnierstufe kennen. Heute lautet also zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr die alles entscheidende Frage „Bronze, Silber, Gold?“. Und jeder kann sie richtig beantworten, wenn auch der ein oder andere die verdrehten Augen oder das Zähneknirschen nicht verbergen kann. Trotzdem herrscht gute Laune, die Vorfreude und die Erwartungen steigen, nicht nur bei den Spielern, auch bei uns als Team…

Und dann passiert, was immer passiert, wenn ein Turnier über 2 Tage geht. Auch heute hat es die Losfee für die Gruppen irgendwie gut gemeint, oder eben auch nicht. Nur das es heute das Turnieraus bedeutet, wenn man nicht Gruppenerster oder -zweiter wird. Und in zwei oder auch drei, vielleicht sogar vier Gruppen ging das gleiche Spielchen los wie gestern. Keiner möchte sich festlegen, wer es in die K.O.-Runden schafft. Das galt nicht nur für die Stufe Gold. Auch in den anderen beiden Stufen gab es Gruppen, wo bereits 3 oder 4 der vermeintlichen Favoriten in der Gruppe um den Einzug in die K.O.-Runde kämpften. Man merkte auch, die Stimmung wurde angespannter, aber die Gespräche abseits der Boards blieben unverändert freundschaftlich, wenn auch etwas hitziger. Schließlich mussten die Spiele analysiert werden, die Chancen abgewogen und noch ein paar Tipps und Tricks abgestaubt werden.

Alles in allem konnten alle drei Turnierstufen ihre Gruppenphase parallel abschließen und leider merkte man da schon, dass der allgemeine „Ich möchte dann jetzt aber auch nach Hause“-Blues einsetzte. Mit einem Blick auf die Uhr um 15:30 Uhr bei vielen mit weiter Anreise ein doch verständlicher Wunsch. Für uns als Team war die Zeit eher relativ. Eine Stunde früher wäre schön gewesen, aber insgesamt waren wir sehr zufrieden. Es gab keine großen Ausfälle oder Verzögerungen und still und heimlich haben wir mit dem Beginn der K.O.-Runden bereits lautlos die ersten Boards und Tablets abgehängt. Ein bisschen „schummeln“, damit wir später vielleicht auch eine oder zwei Stunden beim Abbau sparen können. Unser Team hinter der Theke konnte so langsam aber sicher auch etwas durchatmen, die ein oder andere Pause mehr tat bei der Müdigkeit, die sich langsam wieder an die Oberfläche kämpfte auch ganz gut. Der Ablauf weiterhin reibungslos, die Spiele spannend und mitreißend, die Atmosphäre doch ruhiger und konzentrierter. Klar, weniger Menschen in der Halle trugen auch dazu bei, aber teilweise hätte man wohl eine Stecknadel fallen hören können. Hier und da motivierende „Auf geht’s!“-Rufe, an anderer Stelle gab es „Hol dir das verdammte Leg endlich!“-Motivationsschübe und irgendwo anders hört man nur „Man war das schlecht, aber dann habe ich es auch nicht anders verdient“-Statements. Kaum zu glauben, aber das ist dann doch überall gleich. Egal wer, jeder ist unzufrieden, manche sogar dann, wenn sie ein Turnier gewinnen, aber im Average nicht ihren Erwartungen gerecht werden konnten.

Neben den kleinen Aufräumarbeiten, die sich so langsam aber sicher in größere Aufräumarbeiten ausweiteten, kamen auch organisatorische Aufgaben hinzu, die man jetzt gut umsetzen konnte. So werkelte Christoph, unser Mann für alle IT-Fragen, an unserer Ligasoftware, Norman und Saskia schauten nochmal die Pokalauslosung, um die Grafiken so schnell wie möglich zur Verfügung stellen zu können, Stefan beobachtete das Geschehen und zahlte Preisgelder aus und immer wieder traf man sich in der „Raucherecke“ und fachsimpelte über Neuerungen, die es zukünftig mal geben soll. Ein Turnierverlauf, wie man ihn sich vorstellt, nur eben hinter den Kulissen. Abseits des Trubels und der Diskussionen, aber immer für alle Teilnehmer der MDSL. Von Dartern für Darter. Nur das die einen planen und organisieren, die anderen sorgenfrei spielen können. Während des gesamten Wochenendes begleitete uns hinter der Bühne auch der Gründer des YouTube Kanals „Darts Mitteldeutschland“ Ben. Alle, die nicht live vor Ort waren konnten wieder zu Hause am Bildschirm verfolgen, welche Spiele auf der Bühne stattfanden und dabei den Kommentaren von Ben und seinem Co- Kommentator Andy lauschen. So wie wir gehört haben, hören wir die beiden als Duo in Zukunft auch öfter gemeinsam, wenn es wieder heißt „Schaltet ein, seid live dabei!“.

Krönender Abschluss, auch für uns als Team sind dann natürlich die Finalspiele. Ein kleiner Fun Fact vorneweg: Alle Finalbegegnungen wurden zwischen Spielern ausgetragen, die geographisch nicht weiter voneinander entfernt sein könnten. Vertreten waren insgesamt 5 Bundesländer, nur Thüringen konnte 2 Spieler verbuchen. Aber der Reihe nach: Begonnen wurde mit dem Finale der Bronzestufe. Nachdem sich Sebastian Stürzebecher und Manuel Rothgerber im Halbfinale geschlagen geben mussten, standen sich im Finale John Vetter aus Brandenburg und Sebastian Wolf aus Thüringen gegenüber. Verdienter Sieger war schließlich Sebastian Wolf, was seine anwesenden Teamkollegen des Darts Paradies Jena sichtlich freute und mit Stolz erfüllte.

Weiter ging es dann in der Silberstufe. Hier mussten Philip Kriegel und Felix Windrich im Halbfinale die Segel streichen, wodurch sich Kay Müller aus Sachsen-Anhalt und Alexander Schulze-Kottwitz aus Thüringen gegenüberstanden. Alexander zog alle Register und lies keinen Zweifel daran aufkommen, dass es ihm mit dem Turniersieg in der Silberstufe absolut ernst ist. Mit einem Average von 97,3 gewann er verdient und legte die
Erwartungen an das Finale der Goldstufe sehr hoch.

Hier trafen, nach verdient gewonnen Halbfinalspielen gegen Mathias Reinbothe und Franz Rötzsch, der Titelverteidiger Lukas Wenig aus Unterfranken und Bundesligaspieler Marcel Hausotter aus Berlin aufeinander. Das Spiel war hochklassig, aber kam nicht an den Average von Alexander heran, war letztlich aber eine Achterbahn der Gefühle. Marcel spielte stark auf und immer wieder sah es so aus, als ob Lukas die
Titelverteidigung nicht gelingen würde. Doch Lukas schaffte es, in den entscheidenden Momenten dranzubleiben, wieder auszugleichen, nur um wieder in Rückstand zu geraten. Beim Stand von 4:6 gegen ihn, verwöhnte er alle Anwesenden sowie die Zuschauer zu Hause mit einem Big Fish, gleicht danach zum 6:6 aus, überlebt Matchdarts, die Marcel denkbar knapp neben das entscheidende Doppel setzt und verteidigt schlussendlich verdient seinen Titel als MDSL Goldrunden Champion.

Wir möchten auch hier noch einmal allen Podiumsplatzierten gratulieren und freuen uns, dass das Turnier erneut ein voller Erfolg war! Für uns ist es eines der größten Komplimente, wenn ihr aus der Halle rausgeht, ein Lächeln im Gesicht habt und euch bereits auf die nächste Auflage freut.
Für uns beginnt nun das endgültige Gewusel und der Abbau, in ein paar Stunden sieht die Halle so aus, als wäre nie etwas gewesen, während ihr zu 95% bereits ins Traumland entschwunden seid…

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, bei allen Teilnehmerinnen, bei allen fleißigen Helfern und allen, die einfach zu Besuch gekommen sind und ebenfalls ein Teil dieser absolut fantastischen Dartsgemeinschaft sind. Auch freuen wir uns, dass unser Turnier über die regionalen Grenzen hinaus auf so viel Zuspruch und Begeisterung stößt und immer wieder auch Spieler anlockt, die auch ganz andere Formate gewöhnt sind. Zum MDSL Championship ist jeder willkommen, der genauso viel Bock auf Darts hat wie wir. Egal ob jung, alt, klein, groß, dünn, dick, Anfänger, Profi, oder was auch immer man sich noch einfallen lassen könnte. Bei uns sind alle gleich, nämlich verrückt nach Darts!